Tilly's Rheintour von Karlsruhe nach Arnhem oder 590 km 'quer' durch Deutschland
irgendwo in Karlsruhe... stand ein Bett ;-) |
Endziel war zunächst Köln bzw. Düsseldorf, je nach Kondition, Lust und Laune.
bester Ausblick von meinem Platz auf dem Lenkrad |
Einmal auf dem (neuen) Fahrrad, gab es beinah keinen Halt mehr.
Die schönen, teilweise mittelalterlichen Städte mit viel Fachwerk luden zwar zur Pause ein, aber aufgrund der Hitze und dem 'Radelflow' hatten wir keine Lust für ausgebreitete Exkursionen. Man muss ja sein vollbepacktes Fahrrad im Auge behalten und in der (verschwitzten) Radlermontur möchte man auch nicht wirklich längere Wanderungen unternehmen. Man müsste also erst eine Unterkunft suchen, sich frisch machen, umziehen und dann wieder losgehen. Und genau dazu hatten wir keine Lust. Also wurden Boppard, Worms, Speyer usw. zu Fotomomenten aber eben auch nicht mehr.
leichter Regen, trotzdem tolle Aussicht |
Fazit: für uns gibt es entweder Fahrrad fahren, oder Sightseeing, aber nicht beides an einem Tag.
Ich kann also gar nicht so viel zu der Route (der Rheinradweg geht halt fast immer am Rhein entlang) erzählen, die natürlich sehr einfach zu folgen ist. Viel mehr ist für mich der Trip als solcher wichtig. Was passiert mir? Wie geht es mir? Welchen Menschen begegne ich?
Es sind auch hier die kleinen bzw. kurzen Begegnungen, die mich fröhlich machen. Ein Plausch mit dem Zeltnachbarn oder -nachbarin auf dem Campingplatz, mit der Familie mit zwei kleinen Kindern an der Imbissbude oder mit einer Fahrradfahrerin, die gerade auf dem (umgekehrten) Weg nach Antwerpen ist, zu einem Yogawochenende. Wir radeln ein paar Kilometer zusammen, bis unsere Wege sich scheiden, ganz plötzlich endet das Gespräch, genauso plötzlich wie es begonnen hat. Einfach so und total nett.
Und abenteuerlich ist es natürlich, wenn man auf einmal von der Route abkommt, am Rhein landet, und das Fahrrad, samt Gepäck, über mehrere umgefallene Bäume hieven muss, weil Umdrehen auch keinen Sinn macht.
Oder wenn man auf nem Campingplatz landet, wo der Boden so hart ist, das einfach jeder seine (in meinem Fall geliehenen) Heringe krumm schlägt.
Oder wenn man nach einem sehr spartanischen Frühstück nach etlichen Kilometern Fahrrad fahren Hunger bekommt und meilenweit keine Bäckerei zu sehen ist. All diese kleinen Dinge des Lebens beschäftigen einen in solch einem Urlaub, der Moment zählt, die Basisbedürfnisse und sonst nix. Daneben bleibt viel Zeit die Landschaft zu genießen und nichts weiter zu tun, als sich mit der Natur und sich selbst zu verbinden.
Köln - verdiente Ruhe |
Hier könnt ihr noch mehr Eindrücke von unserer Tour sehen. Wenn ihr Fragen zum Fernradweg habt, beantworte ich sie natürlich gern!
Reacties
Een reactie posten